Yoga Wege (Di 17:00-18:00)

 

Hatha Yoga (Yoga des Körpers)

Der bekannteste Yoga Weg ist Hatha Yoga. Der Fokus im Hatha Yoga liegt auf der Harmonisierung des Körpers. Dies geschieht mit Hilfe von Körperübungen (Asanas)Atemübungen (Pranayama) und Tiefenentspannungstechniken. Auch eine gesunde Ernährung und positives Denken gehören dazu. Denn schon die alten Yogis kannten den Zusammenhang von körperlicher und geistiger Gesundheit. Der Hatha Yoga Weg eignet sich gut für einen Einstieg in das ganzheitliche System des Yoga.

 

Kundalini Yoga (Yoga der Energie)

Der Begriff Kundalini beschreibt eine Art innere Kraftquelle, die in yogischen Schriften als schlafende Schlange dargestellt wird. Diese ruht eingerollt am unteren Ende der Wirbelsäule. Verschiedene körperliche und meditative Techniken sollen die Schlange wecken, um Energie im Körper freizusetzen.

Im Kundalini Yoga werden die feinstofflichen Energiekanäle, die den Körper durchziehen als nadis (Sanskrit = Kanal, Röhre) bezeichnet. Die nadis entsprechen den Meridianen der Traditionellen Chinesischen Medizin.

Yogameister Svatmarama, der Verfasser der Hatha Yoga Pradipika, einer uralten Schrift (ca. 1500 v. Chr.), spricht von 72.000 nadis.

Durch die nadis hindurch fließt prana, dass auch als Lebensenergie, universelle Kraft oder auch nur als Atem bezeichnet wird.

So wie es um elektrische Leitungen herum ein Stromfeld gibt, strahlen auch die nadis prana aus. Das ist die Aura, die Ausstrahlung des Menschen.

Auf jedem Energiekanal gibt es Chakras (Sanskrit = Rad, drehendes Energiezentrum). Jeder Kreuzungspunkt von Energiebahnen ist ein Chakra. Jeder Energiepunkt, wo Energie von deinem Astralkörper in deinen physischen Körper strömt, ist ein Chakra und auch überall, wo Energie akkumuliert wird, ist ein Chakra. Es gibt also Hunderttausende von Chakren.

Und es gibt 7 Hauptchakren. Das sind die Energiezentren, die jeweils an den Knotenpunkten der 3 Haupt-Energiekanälen, den nadis Sushumna, Ida und Pingala sitzen.

Die Chakren werden auch padma (Lotusblüte) bezeichnet. Die Blütenblätter der Lotusblumen haben im Yoga verschiedene Bedeutungen. Zum einen sollen sich die Chakren wie die Blüten der Lotusblumen öffnen und zum anderen stehen die Blütenblätter für die Kräfte, die von dem jeweiligen Chakra ausgehen.

Wir haben uns in den letzten Wochen mit den Chakren beschäftigt, haben bestimmte Asanas (Übungen) praktiziert, um diese zu aktivieren.

  1. Chakra – Wurzelchakra – Sicherheitszentrum – Element Erde – „Ich bin“
    Sinnesfunktion: Tasten – Aufgabe: Lebensenergie  

Feinstofflich kannst Du Dir hier einen roten Energiewirbel oder auch eine 4-blättrige Lotusblüte vorstellen. Dem Muladhara Chakra ist das Element Erde zugeordnet und steht für Stabilität, Sicherheit, Wohlfühlen im eigenen Körper, Naturliebe, Urvertrauen. Die Organe Anus, Mastdarm, Dickdarm sowie die Nebennieren werden vom 1. Chakra beeinflusst.

  1. Chakra – Empfindungszentrum – Element: Wasser – „Ich fühle“
    Sakral Chakra / Sexual Chakra – Sinnesfunktion: Schmecken – Aufgabe: Emotionalkörper

Feinstofflich kannst Du Dir hier einen orangen Energiewirbel sowie eine 6-blättrige Lotusblüte vorstellen. Dem Svadhisthana Chakra ist das Element Wasser zugeordnet und steht für Kreativität, Sinnlichkeit, Erotik, Lebensenergie und alle Emotionen. Die negativen Emotionen wie Angst, Nervosität oder Wut, aber auch die positiven Emotionen wie Freude, Hoffnung und Liebe. Die Organe Uterus, Genitalien, Nieren und Blase sowie die Keimdrüsen, Eierstöcke, Prostata und Hoden werden vom 2. Chakra beeinflusst.

  1. Chakra – Kraftzentrum – Sonnengeflecht – Element Feuer – „Ich tue“ Solarplexus – Sinnesfunktion: Sehen – Aufgabe: Lebensenergie

Das Manipura Chakra ist das dritte der sieben Haupt-Chakras. „Mani“ heißt Juwel, Edelstein. „Pura“ heißt Stadt, Ort. Manipura Chakra ist also „Die Stadt der Edelsteine“. Feinstofflich kannst Du Dir hier einen sonnengelben Energiewirbel sowie eine 10-blättrige Lotusblüte vorstellen. Dem Manipura Chakra ist das Element Feuer zugeordnet und steht für Selbstvertrauen, Persönlichkeit, Energie, Mut, Motivation, Durchsetzungskraft und mentale Stärke. Die inneren Bauchorgane wie Magen, Darm, Leber sowie die Bauchspeicheldrüsen werden vom 3. Chakra beeinflusst.

  1. Chakra – Zentrum der Liebe – Herzchakra – Element Luft – „Ich liebe“
    Sinnesfunktion: Tasten – Aufgabe: Eigenliebe, Mitgefühl 

Anahata heißt „Innen“, weil es das mittlere, also das innerste der 7 Chakras ist. Anahata heißt auch „unverletzt“. Das bedeutet, dass der Mensch tief im inneren, ganz tief im Herzen, stets unverletzt bleibt. Feinstofflich kannst Du Dir hier einen grünen Energiewirbel sowie eine 12-blättrige Lotusblüte vorstellen. Dem Anahata Chakra ist das Element Luft zugeordnet und steht für Liebe, Glückseligkeit, Harmonie, Freude, Frieden, Schönheit, Selbstliebe, Toleranz, Dankbarkeit, Heilung, Vergebung, Großzügigkeit und vieles mehr. Die inneren Organe wie Herz und Lunge, aber auch die Haut sowie die Thymusdrüse (Immunsystem) werden vom 4. Chakra beeinflusst.

  1. Chakra – Zentrum der des Ausdrucks – Halschakra – Element Äther (Raum)– „Ich spreche“
    Sinnesfunktion: Hören – Aufgabe: Wahrhaftige, reine Kommunikation

Feinstofflich kannst Du Dir hier einen himmelblauen Energiewirbel sowie eine 16-blättrige Lotusblüte vorstellen. Dem Vishuddha Chakra ist das Element Äther (Raum) zugeordnet und steht für Kommunikation, Klang, Vibration, Selbstausdruck, Wahrheit, Authentizität, Reinheit, Inspiration und vieles mehr. „Shuddha“ heißt „rein“, Vishuddha Chakra ist das Chakra der besonderen Reinheit. Es wird auch „Zentrum großer Reinheit“ genannt, dies bezieht sich zum einen auf „in Reinheit und Wahrheit zu sprechen“ und auch auf die „Reinheit von Prana“ also Äther/Energie. Die inneren Organe wie Bronchien, Stimmbänder, Atmungsapparat, alle Teile des Mundes (inkl. Zunge und Speiseröhre) sowie die Schilddrüse und Nebenschilddrüse werden vom 5. Chakra beeinflusst.

  1. Chakra – Bewusstseinszentrum – Stirnchakra – Element geistig, was alle Dinge durchdringt – „Ich sehe“ Sinnesfunktion: alle Sinne, auch die übersinnliche Wahrnehmung – Aufgabe: Intuition

Ajna heißt „befehlen“, „steuern“, „wahrnehmen“. Das Ajna Chakra steht für höhere Wahrnehmung, also Intuition. Es wird auch „Auge der Intuition“ genannt. Es steht auch für Erkenntnis und Klarheit, für die Buddhi, die Vernunft, und gilt daher als das „Meister-Chakra“. Feinstofflich kannst Du Dir hier einen indigoblauen oder violetten Energiewirbel sowie eine 2-blättrige Lotusblüte vorstellen. Dem Ajna Chakra ist das Element Licht oder auch die elementare Kraft des Geistes, bekannt als Magnetismus zugeordnet und steht für Intuition, Sehen und Hellsehen, den 6. Sinn, Vision, Geist, Weisheit und vieles mehr. Die Organe Nase, Augen und Ohren sowie der Hypothalamus sowie die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) werden vom 6. Chakra beeinflusst.

  1. Chakra – universelles Bewusstsein – Kronenchakra – „Ich verstehe“
    Aufgabe: Das innere Licht – Element Kosmos

Sahasrara heißt „Tausend“. Hier steht die Zahl Tausend für die Unendlichkeit. Das Kronen-Chakra repräsentiert die Teile unseres Bewusstseins, die mit der Wahrnehmung des Einsseins zu tun haben. Es gibt keine Getrenntheit, nur Einheit. Wir erkennen, dass wir alle miteinander verbunden sind und es somit kein Separieren von jemanden und etwas gibt. Es gibt keine Konkurrenz, kein Machtgefühl, kein besser oder schlechter. Ist dieses Chakra in Schwingung, so schwingen wir mit dem Universum und unser Leben entfaltet sich wie eine tausendblättrige Lotusblume.

Der Tausendblättrige Lotus steht als Symbol für die Erleuchtung.

Wenn die Kundalini erwacht und durch die Sushumna (feinstoffliche Wirbelsäule) hoch geht bis zum Sahasrara Chakra, hast du die Erleuchtung erlangt und dann strahlt und leuchtet alles. Und das kann man symbolisieren durch den Tausendblättrigen Lotus. Alle Göttlichen Fähigkeiten erblühen dann.

 

Bhakdi Yoga (Yoga der Hingabe, Indische Göterwelt)

Der Weg des Bhakti Yoga ist der Weg des Herzens. Oft wird Bhakti Yoga als der Yoga der Hingabe zu dem, was größer ist als man Selbst, bezeichnet. Vielleicht spürst du das, wenn du Lieder singst, eine Blume betrachtest oder vom Anblick eines Babys sehr berührt bist. Zu den „Techniken“ im Bhakti Yoga gehört all das, was die Gefühle zum fließen bringt. Das Singen von spirituellen Liedern, das liebevolle Ausführen von Ritualen oder das Lesen mythischer Geschichten öffnet die Herzen und gibt ein Gefühl von Verbundenheit und Freude.

Saraswati (Göttin der Wissenschaft, Kreativität und Künste, sie wird immer mit einem indischen Saiteninstrument/Vina abgebildet)

Ganesha ( Gott des Anfangs, der Weisheit, der Beseitiger aller Hindernisse und Überbringer des Glücks, mit Elefantenkopf dargestellt)

Hanuman (Gott für Stärke, Mut und Weisheit, wird immer Affenköpfig dargestellt)

Kali (Göttin die Wünsche erfüllt und gegen Dämonen kämpft, sie wird immer schwarz dargestellt)

Lakshmi (Göttin des Glücks, des Wohlstands, der Schönheit und der Liebe, wird immer mit 4 Armen auf einer Lotosblüte dargestellt) )

Krishna ( Gott der Liebe, Freude und der Weisheit, wird immer mit Flöte dargestellt)

Shiwa ( einer der Hauptgötter, Zerstörer, kosmischer Tänzer, wird immer mit 4 Händen tanzend dargestellt)

 

Raja Yoga (Yoga der Meditation)

Der Weg, bei dem die menschliche Psyche im Mittelpunkt steht, heißt Raja Yoga. Hier arbeitet der Yogi mit dem Unterbewusstsein, dem bewussten Denken, dem Verstand und mit der Intuition. Wertvolle Hilfsmittel im Raja Yoga sind Achtsamkeit, mentales Training, wie Affirmationen oder Visualisierungen, und Meditation. Sie helfen den Geist zu verstehen und die vielen aufkommenden Gedanken zu besänftigen.
Ein nicht ganz einfaches  Vorhaben in unserer informationsüberfluteten Welt. Aber es lohnt sich. Denn wenn die Gedanken zur Ruhe kommen, breitet sich ein Gefühl von Frieden und Harmonie in uns aus.

 

Jnana Yoga (Yoga des Wissens)

Im Jnana Yoga dreht sich alles ums Wissen. Hier werden Antworten auf grundlegende Fragen gesucht wie: Wer bin ich? Was ist der Sinn des Lebens? Was kommt nach dem Tod? Jnana Yoga geht jedoch über das reine Denken und Analysieren hinaus. Die Antworten werden durch Meditationstechniken auch intuitiv erfahren. Das führt zu tiefen Einsichten und bringt den Suchenden ein Stück näher zu dem, was „Yoga“ bedeutet: Einheit.