Am 22.09.2023

Qi Gong / Tai Chi

Im Spätsommer befinden wir uns in der Wandlungsphase Erde

Das Element/Wandlungsphase Erde steht für die Zeit des Spätsommers und wird als nährend und harmonisierend betrachtet. Ihm werden der süße Geschmack, die Lippen, der Mund, das Bindegewebe und die großen Muskeln zugeordnet.

Das Erdelement korrespondiert mit den Organen Milz (yin) und Magen (yang), auch die „Mitte“ genannt, die in der TCM eine sehr wichtige Rolle spielt.

Die Milz (mit ihrem Partner Magen) ist ein wichtiges Organ bei der Umwandlung von Nahrung in Qi und Blut, also auch wichtig für Verdauung und Stoffwechsel. Das Qi der Milz ist auch dafür zuständig, das Blut in den Blutgefäßen zu halten. Ist dieses Qi zu schwach, kommt es zu Blutungen, z.B. im Stuhl oder in Form von übermäßig starken Monatsblutungen. Deshalb werden viele chronische Erkrankungen in diesem Bereich über die Milz behandelt. Als Transportorgan verteilt sie die Menge an Feuchtigkeit und Säften für die Haut und die Schleimhäute und versorgt außerdem die Muskeln mit Blut und Qi. Und auch Mund und Lippen stehen in engem Zusammenhang mit der Milz – bei einer Schwächung des Milz-Qi können wir die verschiedenen Geschmacksrichtungen nicht mehr unterscheiden und die Lippen erscheinen blass.

Die Möglichkeit der TCM-Therapie besteht bei Übelkeit, Magen- und Verdauungsbeschwerden, aber auch Beschwerden des Unterleibs (z.B. gynäkologische Erkrankungen) und des unteren Rückens. Besonders effektiv ist eine Behandlung zur Behebung von allgemeinen Schwäche- und Müdigkeitszuständen. Einer der wichtigsten Akupunkturpunkte (Magen 36) liegt auf dieser Leitbahn etwa eine Handbreit unterhalb der Kniescheibe, seitlich des Schienbeinknochens.

Schädlichen Einfluss, der Feuchtigkeit bringt, die sich z.B. in steifen Gelenken äußert, gilt es zu vermeiden. Aber auch die zugeordnete Emotion „Grübeln, zu viel Nachdenken“ schadet diesem Organkreislauf.

Die einfache QiGong-Übung „Himmel und Erde stützen“ hilft Magen und Milz zu aktivieren, indem wir Energie aus der Erde holen.

Für die Gesunderhaltung der beiden Organe ist es von großer Bedeutung, regelmäßig Mahlzeiten zu sich zu nehmen, nicht zu viel Rohkost zu essen und einseitige Diäten zu vermeiden. Empfehlenswert sind alle süßen, wärmenden Gemüse und Getreide wie Hirse, Möhren, Mais und Fenchel. Zucker sollte allerdings wenig verwendet werden, da ein Übermaß unsere Milz und unseren Magen eher schädigen.