Veröffentlich am 6. Mai 2019

Die junge Mannschaft des TSV Altenfurt zieht beim 1. Kampftag in der 2. Judo Bundesliga zwei Mal den Kürzeren. Nachdem sie sich dem Bundesliga-Neuling VfL Ulm knapp mit 3:4 geschlagen geben mussten, unterlagen sie den Gastgebern vom SC Gröbenzell ebenfalls nur mit 3:4.

 

Los ging es mit der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm. Obwohl Yvonne Grünewald immer noch bei den Junioren mitkämpfen darf, gilt die 19-Jährige unter den Altenfurtern schon als alter Hase. Das zeigte sie im Kampf auch: Obwohl ihre Gegnerin sie um einiges überragte, spielte sie ihre Klasse aus und warf zwei Mal Soto-Maki-Komi. Nun gab Lena Huttner (-48) ihr Bundesliga-Debüt. Die junge Kämpferin ging engagiert in den Kampf und machte ordentlich Betrieb, sie drückte der Gegnerin schon zwei Strafen auf. Doch dann geriet sie plötzlich in Rückstand, als sie der Hüfte nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte und Uchi-Mata fiel. Aber aufgeben gab es nicht, also versuchte sie weiter zu werfen. Die Kämpferin aus Ulm war nun nur noch damit beschäftigt auszuweichen und zeigte selbst keine Aktionen mehr. Das wurde belohnt: Es gab kurz vor Schluss die dritte Strafe. Für Lena bedeutete das den ersten Sieg in ihrem ersten Bundesligakampf!

Weiter ging es mit Nadja Geppert. Auch sie zeigte sich angriffslustig, aber ihr Fußfeger wurde gekontert und so ging dieser Punkt an Ulm. Lisabeth Emilius (-57) kämpfte verbissen um den Zugarm, konnte ihn aber nicht immer festhalten, sodass sie die Seite offen hielt für Seoi-Nage zur Gegenseite. Zwar waren diese Angriffe nicht sonderlich wirksam, aber Lisabeth kam selbst nicht zum Zug. Nach anderthalb Minuten im Golden Score fiel dann die Entscheidung: Uchi-Mata brachte Ulm den nächsten Sieg ein.

Im nächsten Kampf wagte sich wieder ein Bundesliga-Neuling auf die Matte. Isabelle Loser (-63) ging etwas risikoreich in die Außensichel, zögerte dann doch und bot so die Außensichel selber an. Akrobatisch drehte sie sich noch auf die Seite, sodass es nur den Wazari gab. Das brachte sie aber nicht aus dem Konzept, sie griff weiter an und überraschte schließlich mit einem tiefen Seoi-Nage zur Gegenseite. Dann musste sie nur noch 10 Sekunden festhalten und sie brachte Altenfurt die 3:2-Führung. Sara Gentner startete in der 78-Kilo-Kategorie ebenfalls zum ersten Mal in der Bundesliga. Ihr merkte man die mangelnde Erfahrung an. Zwar zeigte sie schöne Ansätze, konnte dem Sumi-Geshi aber nicht ausweichen.

So musste Sabrina Milkus (+78) die Entscheidung bringen. Doch ihr gegenüber stand eine erfolgreiche ehemalige Nationalkaderathletin. Dennoch fing sie gut an, blieb dominant im Griff und zeigte schöne Angriffe. Aber beim Versuch, die Kämpferin aus Ulm im Boden zu drehen, legte sie sich selbst in den Festhalter. Daraus konnte sie sich zwar befreien, aber nun lief sie einem Rückstand hinterher. Der zwang sie zu einem höheren Risiko, das sich leider nicht auszahlte: Ihr Selbstfallangriff endete im Haltegriff. Somit fiel die Entscheidung mit 3:4 gegen Altenfurt und für die Bundesliga-Debütanten VfL Ulm.

Die nächste Begegnung ging gegen den SC Gröbenzell. Die hatten zwischenzeitlich den VfL Ulm mit 5:2 besiegt. Altenfurt veränderte die Aufstellung nicht, sie setzten wieder auf die junge Mannschaft. Grünewald (-70) machte den Anfang und setzte sich mit einer tiefen Schultertechnik durch. Huttner musste in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm hart kämpfen, sie zeigte schöne Wurfansätze und drehte sich bei Angriffen geschickt ab. Nach der Hälfte der Kampfzeit überraschte sie alle, als sie wie aus dem Nichts die Bewegung der Gröbenzellerin für einen Konter nutzte. Schon der zweite Sieg für die junge Athletin und erneut die 2:0-Führung für Altenfurt.

Bis 52 Kilogramm machte Geppert im Griffkampf gut mit, stolperte aber über einen geschickten Ko-Uchi-Gari der Gegnerin. Gegen Ende fiel sie dann noch Tai-Otoshi, was den Anschluss für Gröbenzell zur Folge hatte. Emilius (-57) spielte ihre Bodenstärke aus: Nachdem der Kampfrichter zunächst noch kurz vor dem Haltegriff den Kampf unterbrach, machte sie beim nächsten Mal keine Kompromisse und drehte sie mit Sankaku blitzschnell auf den Rücken. Damit ging Altenfurt wieder mit 3:1 in Führung. Loser (-63) hatte es diesmal mit einer starken Gegnerin zu tun und hatte durch einen Armhebel das Nachsehen. Jetzt war Gröbenzell wieder dran. Gentner (-78) griff wieder mutig an, wurde aber gekontert.

Schon wieder war Milkus im Schwergewicht das Zünglein an der Waage. In einem beherzten Kampf setzte sie wieder und wieder ihren Griff durch, stieg dann aber unvorsichtig in die Außensichel ein und wurde gekontert. Damit zog das junge Team aus Altenfurt schon zum zweiten Mal mit 3:4 den Kürzeren.

Dennoch blicken die Altenfurter mit einer positiven Bilanz auf den Kampftag zurück. Viele junge Kämpferinnen, die noch einiges an Erfahrung sammeln werden, haben einen tollen Einstand gezeigt. Da steckt viel Potenzial drin, das bei den nächsten Kampftagen noch ausgeschöpft werden muss.

Weiter geht es am 25. Mai mit dem nächsten Auswärtskampf. Der TSV fährt dann nach Wiesbaden zum aktuellen Tabellenführer Kim-Chi Wiesbaden. Außerdem haben sie es mit dem JSV Speyer zu tun, die neben dem 1. DJC Frankfurt/Main und dem VfL Ulm neu in die 2. Bundesliga Süd eingestiegen sind.