Veröffentlich am 20. Juli 2020

Unsere ehrenamtlichen Übungsleiter und Trainer kennen es: Der Sommer naht, es wird wärmer und man kann abends lange in kurzen Sachen draußen verbringen. Das ist auch die Zeit  für die Auffrischung vieler Lizenzen, die ein Schwimmtrainer  benötigt, um qualitativ hochwertig sein Ehrenamt am Beckenrand ausführen zu können. Neben den Übungsleiterlizenzen, fachlichen Zusatzqualifikationen, Assistenzscheinen, Kampfrichterausbildungen und Rettungsschwimm-Ausbildungen benötigen Übungsleiter, Assistenten und auch Helfer eine gültige Erste-Hilfe-Maßnahmenbescheinigung, die nicht älter als zwei Jahre sein darf.

Aufgrund der aktuellen COVID-19  Situation  gibt es zwar Sonderregelungen für manche unserer Lizenzierungen, aber wir wollen stets und vor allem in der aktuellen Situation ein sicheres Training anbieten, weshalb wir unsere Fortbildungen trotzdem durchführen. Mitte Juli war es dann  soweit und mit viel Voraborganisation und Abstimmung mit den öffentlichen Gesundheitsbehörden und engagierten Ausbildern haben wir, zusammen mit den Ehrenamtlichen des 1. FCN Schwimmen e.V. und dem Bayerischen  Jugendrotkreuz unsere Erste-Hilfe-Maßnahmen aufgefrischt. Samstag um 08:00 Uhr war Beginn im Vereinsheim des TSV Altenfurt e.V. und alle waren pünktlich und vorbildlich ausgestattet erschienen.

Bevor man  das Gebäude betreten konnte, wurden die Teilnehmer sehr gut vorbereitet und es gab  eine Aufklärung über besondere Verhaltens- und Umgangsweisen, Hygienemaßnahmen und organisatorische Hinweise, welche die sehr strengen Regelungen für Hygienebestimmungen vorgeben und ganz  speziell auf die aktuelle Lage zugeschnitten waren, angefangen bei Mund-Nasen-Bedeckungen über Handschuhe, Schutzbrillen und auch vielen Genehmigungs- und Einwilligungspapierwerken, Sicherheitsabstand, uvm.

Das Vereinsheim des TSV Altenfurt bietet einen großen Saal, welcher den Hygienevorgaben bezüglich Abständen und Belüftungsmöglichkeiten entspricht. Für die 20 TeilnehmerInnen wurden einzelne Stühle im Abstand von 2 Metern zueinander im gesamten Saal aufgestellt, sodass dadurch die gesamte Saalfläche benötigt wurde. Ein sehr bizarrer Anblick, aber es bot den Vorteil, dass man  am eigenen Platz  die Mund-Nasen-Bedeckung absetzen konnte. Bei allen anderen Bewegungen im Raum musste weiterhin die Maske getragen werden, sowie auch beim Betreten und Verlassen eines Raumes die Hände für mindestens 30 Sekunden intensiv nach einem vorgegebenen Muster desinfiziert werden. Die üblichen Zwischenpausen wurden dadurch für alle ein wenig kürzer, aber die TeilnehmerInnen nahmen es mit Humor.

Während des Kurses warteten auch noch viele Neuerungen auf die Teilnehmer, die man so nicht erwarten konnte. Die beiden Vortragenden des Bayerischen Roten Kreuzes konnten  Teile ihrer Ausführungen nur mit FFP2-Maske erläutern, was eine erhebliche Schalldämpfung zur Wirkung hatte und besondere Aufmerksamkeit erforderte. Auch konnte die Großzahl der praktischen Übungen nur abgewandelt und Partnerübungen gar nicht durchgeführt werden. Die Herz-Lungen-Massage konnte tatsächlich an der normalen Puppe durchgeführt werden, welche nach jedem Wiederbelebungsversuch (natürlich ohne Beatmungs-Teil, da es gegen die Hygieneregeln spricht) intensiv mit Desinfektionsmittel gereinigt werden. Die entstanden Lücken, welche für die Praxisübungen vorgesehen waren, wurden erfolgreich mit umfänglicher Theorie sowie Erfahrungsberichten aus der Praxis der beiden Sanitäter gefüllt, sodass den TeilnehmerInnen auch hier eine lebensnahe Vorstellung  vermittelt wurde.

Über die gesamte Kurszeit  lag ein leicht klinischer-alkoholischer Duft in der Luft, was eher Erinnerungen an eine Zahnarztpraxis, als einen Erste-Hilfe-Kurs weckte. Alle Ehrenamtlichen nahmen erfolgreich teil und sind jetzt wieder mit neuem und aufgefrischtem Wissen & Fähigkeiten bereit, am Beckenrand ihr Bestes zu geben.