Veröffentlich am 12. Februar 2020

Nach den tollen Siegen von Anna und Carlotta waren die beiden natürlich motiviert, die guten Ergebnisse nun auf bayerischer Ebene zu wiederholen. Traditionell ist der Süden etwas stärker als der Norden, aber dass die beiden sich nicht verstecken mussten, haben sie mit ihren souveränen Titelsiegen auf der Nordbayerischen gezeigt.

Anna (-36 kg) gelang ein Traumsieg zum Einstand: Mit Uchi-Mata nach nur wenigen Sekunden kam sie eine Runde weiter. Auch dort hatte sie keine Schwierigkeiten und zog ins Halbfinale ein. Hier zeigte die Gegnerin deutlich mehr Gegenwehr, Anna kam nicht richtig zum Zug. Trotzdem hatte sie die Oberhand, dominierte im Griff und zeigte gute Ansätze. Ihre Ausdauer wurde belohnt und erneut war es Uchi-Mata der ihr den Sieg brachte. Im Finale hatte sie es mit Ranandi Holstein zu tun. Die beiden kennen sich gut, bisher hatte Anna aber noch keinen Sieg geschafft. Doch genau das hatte sie sich für heute vorgenommen. Hart kämpften die beiden um Griff und Gelegenheiten, sowohl Ranandi also auch Anna griffen an. Nach einiger Zeit waren beide ausgepowert, doch Ranandi explodierte noch einmal, griff das äußere Bein an und Anna konnte nicht mehr ausweichen. Damit blieb ihr die Silbermedaille – auf ihrer ersten Bayerischen Meisterschaft eine tolle Leistung.

Carlotta (-44 kg) wusste von vornherein, dass ihr keine leichte Aufgabe bevorstand. Das Niveau in ihrer Gewichtsklasse liegt sehr dicht beisammen, sodass zwischen Sieg oder Niederlage oft nur ein Hauch liegen konnte. So lief es auch schon in ihrer ersten Begegnung: Carlotta zeigte sich angriffslustig, aber auch ihre Kontrahentin machte schöne Ansätze. Relativ bald blieb Carlotta gut dran, warf, als die andere schon fast im Boden lag. Nun hieß es: Zähne zusammenbeißen und das lohnte sich, die Altenfurter Kämpferin brachte die Wertung über die Zeit. Entsprechend ausgepumpt ging sie in den nächsten Kampf, wo sie nicht ganz wach war. Im Boden ließ sie alles offen für den Sankaku und ihre Kontrahentin nutzte die Chance. Nun musste sie sich also durch die Trostrunde kämpfen. Nach einem schnellen Sieg durch O-Soto-Gari kam es zur Revanche des Nordbayerischen Finals. Bis in den Golden Score ging es, dann konterte Carlotta den Uchi-Mata-Ansatz und zog so ins kleine Finale ein. Dort ließ es sich Carlotta nicht mehr nehmen, sich die Bronze-Medaille zu sichern. Nach kurzer Zeit hatte sie die Gegnerin durchschaut und gewann dann mit zwei schönen Uchi-Mata-Ko-Uchi-Maki-Komi-Kombinationen. Ihre erste Medaille auf ihrer zweiten Bayerischen Meisterschaft.

Auch die Jungs hatten sich viel vorgenommen. Jan musste verletzungsbedingt absagen, dafür durfte Alex nachrücken. Leo (-37 kg) zeigte schöne Kämpfe und zog souverän ins Halbfinale ein. Dort versuchte er alles, musste aber schlussendlich den Kürzeren ziehen. Weiter ging es im Kampf um Platz 3. Da war er eigentlich der Bessere, ging in Führung, musste dann aber nach einem Sturz auf den Kopf den Kampf abbrechen. Mit Platz 5 schaffte er trotzdem die Quali für die Süddeutsche.

Auch Justus (-40 kg) kämpfte sich bis ins Halbfinale vor. Er hatte einen starken Gegner. Durch sein Bewegungsgefühl schaffte er es aber immer wieder den Ansätzen seines Kontrahenten auszuweichen, konnte aber selbst keine richtig guten Angriffe zeigen. Es ging bis in den Golden Score, dort musste er dann nach insgesamt 5 Minuten Kampfzeit drei Bestrafungen einstecken. Für das kleine Finale motivierte er sich noch einmal, aber auch hier reichte es nicht. Trotzdem steht am Ende auch für ihn ein 5. Platz, der das Ticket für die Süddeutsche bedeutet.

Ellen (-40 kg) hatte sich eigentlich nicht auf die Bayerische qualifiziert, fuhr aber als Unterstützung für die anderen trotzdem mit. In ihrer Gewichtsklasse hatte die Krankheitswelle aber wohl besonders stark um sich gegriffen, so dass gleich fünf Plätze frei gewesen wären. Zum Glück hatte sie ihre Judosachen sicherheitshalber auch eingepackt und fand sich bald auf der Matte wieder. Gleich im ersten Kampf stand ihr die später Zweite gegenüber. Der setzte sie einiges entgegen, stellte sich aber immer wieder links und bot so der Gegnerin eine Gelegenheit, die diese für ihre Eindrehtechnik nutzte. In der Trostrunde tauchte nach dem ersten Freilos ihre Gegnerin nicht auf, so kam Ellen kampflos eine Runde weiter. Dort wartete ihre mittelfränkische Kontrahentin Fabienne Weitz, gegen die sie schon auf der Bezirksmeisterschaft den Kürzeren gezogen hatte. Doch heute schlug sie sich wacker, war die Aktivere und drückte Fabienne nach kurzer Zeit das erste Shido auf. Doch dann kam ihre Kontrahentin einmal mit der Hand um die Hüfte und warf mit O-Goshi.

Alex (-43 kg) rutschte nachträglich ins Teilnehmerfeld. Im ersten Kampf aber verletzte er sich und konnte nicht weitermachen. Gute Besserung an dieser Stelle.

Damit fahren zwei Jungs und zwei Mädchen zur Süddeutschen, die dann am 7. und 8. März in Heilbronn stattfindet. Mit den Medaillen und den tollen Kämpfen dürfen sich die Kämpferinnen und Kämpfer auf weitere spannende und hoffentlich erfolgreichen Kämpfe freuen.