Veröffentlich am 4. Februar 2020

Drei Mädels stellten sich auf der Nordbayerischen ihren Gegnerinnen. Um ihnen viele Kämpfe zu ermöglichen, gab es Doppel-Pool-Listen, bei denen die Mädels im ersten Schritt gegen jede der Kämpferinnen aus ihrem Pool antraten. Die ersten beiden der Pools traten im Halbfinale über Kreuz gegen die beiden Ersten aus dem andern Pool an, ähnlich wie bei einer Fußball-WM.

So hatte Ellen (-40 kg, 9 TN) die Aussicht auf mindestens vier Kämpfe. Sie stellte sich jeder Gegnerin und ging gewohnt angriffslustig vor. Auch das Verteidigen gelang ihr schon besser als in den letzten Begegnungen. Doch dass sie erst seit anderthalb Jahren Judo macht, sieht man natürlich auf der Matte. So musste sie der mangelnden Erfahrung Tribut zollen, zog vier Mal den Kürzeren und landete auf Platz 9.

Anna (-36 kg, 7 TN) startete in ihrem ersten U15-Jahr als Mittelfränkische Meisterin ins Turnier. Nach einem schnellen Sieg stand ihr Grace Storm, eine alte Bekannte, gegenüber. Bisher gab es gegen sie einen Sieg und eine Niederlage für Anna. Heute ging die Altenfurterin mit Selbstbewusstsein und den Worten „heute gewinne ich“ in den Kampf. Doch zunächst sah es gar nicht danach aus. Grace zerstörte ihren Griff, sodass Anna gar nicht ans Revers kam. Aber die Altenfurterin fand immer besser in den Kampf und holte sich energisch ihren Griff. Schließlich gelang ihr eine Außensichel, die sie mit einem Festhalter abschloss – Sieg für Anna. Mit einem weiteren Sieg kam sie als Pool-Erste ins Halbfinale, wo sie souverän gewann. Das Finale ging dann – wer hätte es ahnen können – erneut gegen Grace Storm. Die war nun in der Rolle der Jägerin und mit dementsprechend mehr Motivation ausgestattet. Doch Anna hatte sie nun durschaut, ließ nichts mehr zu und konterte den O-Soto-Gari ihrerseits mit der großen Außensichel zu einem blitzsauberen Ippon. Damit hatte sich Anna nach fünf Siegen den 1. Platz erkämpft.

Auch Carlotta (-44 kg, 10 TN) ging als Mittelfränkische Erste ins Turnier. Dort hatte sie noch zu oft zu lange gezögert, auch wenn die Gelgenheiten günstig waren. Ein ganz anderes Bild zeigte sich heute: Immer war Carlotta die erste, die angriff. Gewohnt bodenstark kämpfte sie sich mit vier souveränen Siegen durch Hebel, Festhalter und O-Uchi-Gari ins Halbfinale. Dort stand ihr die große Emilia Obler gegenüber. Carlotta hatte sie schon öfter besiegt, doch Emilia hatte sich stark verbessert und war demnach eine ernstzunehmende Gegnerin. Doch die Altenfurterin behielt wieder die Oberhand und hob ihre Kontrahentin mit einem schönen Uchi-Mata durch die Luft. Damit stand sie im Finale der Braungürtlerin Emily Beydin gegenüber. Die war noch souveräner durch die Vorrunden gekommen als Carlotta. Doch die junge Altenfurterin zeigte keinen Respekt, sondern nutzte die erste Bodenchance, die sich ihr bot und machte den Sankaku zu. Damit holte auch sie Gold.

Die Jungs erwischte eine richtige Krankheitswelle. Von elf Qualifizierten traten nur noch vier an.

Nico (-55 kg) konnte in seinem ersten U15-Jahr in der schweren Gewichtsklasse nicht viel dagegenhalten und zog zwei Mal den Kürzeren. Justus (-40 kg) musste sich erst im Halbfinale geschlagen geben und ging am Ende mit der Bronzemdaille nach Hause. Jan und Leo (-37 kg) zeigten der nordbayerischen Konkurrenz, welcher Verein hier dominierte. Souverän kämpften sie sich beide ins Finale, wo wie schon auf der Mittelfränkischen Leo die Oberhand behielt. Damit stand Leo am Ende ganz oben auf dem Treppchen, während Jan auf seinen 2. Platz stolz sein darf.

Weiter geht es für unsere U15-Judoka schon dieses Wochenende in Ingolstadt: Am Samstag kämpfen die Jungs auf der Bayerischen um die Qualifikation auf die Süddeutsche und am Sonntag die Mädels. Ein Platz unter den ersten Sechs sichert ihnen dort einen Platz auf der Gruppen-Meisterschaft. Carlotta, Leo und Jan hoffen, dass sie ihre Qualifikation wiederholen können, während Justus und Anna das Ticket dieses Jahr zum ersten Mal lösen wollen. Die tollen Ergebnisse zeigen, dass das auf jeden Fall möglich ist, jedoch ist die süddeutsche Konkurrenz traditionell noch etwas stärker als die nordbayerische.